Trockenobst selber machen – So einfach gehts!

  • Till
  • 8 Minuten Lesezeit

Trockenobst ist besonders süß, kann als leckerer Snack zwischendurch genossen, zum Müsli hinzugegeben oder anderweitig verarbeitet werden – und auch das getrocknete Gemüse findet in der Küche eine gern gesehene Anwendung zu jeder Jahreszeit. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du dein Trockenobst selber machen kannst und die Haltbarkeit darüber hinaus um ein Vielfaches verlängerst.

Trockenobst gibt es mittlerweile in verschiedensten Ausführungen. Von exotischen Früchten bis hin zu salzigen Snacks für den Wanderer findet man in den heimischen Supermärkten eine enorme Auswahl. Doch neben der Preisgestaltung dieser Produkte gibt es noch ein weiteres Problem: Die Haltbarkeit.

Die Produkte, von Trockenobst bis Trockengemüse, die wir in den Supermärkten kaufen können, sind zumeist selten länger als sechs Monate haltbar.

Warum sollte ich mein Obst selber dörren?

Es gibt einige Gründe die dafür sprechen, Trockenobst selber herzustellen. Industriell getrocknetes Obst enthält oftmals besonders viel raffinierten Zucker und ist somit alles andere als ein gesunder und nahrhafter Snack für zwischendurch. Wenn du dein Trockenobst selber machen möchtest, hast du die volle Kontrolle über die verwendeten Zutaten und kannst somit auch selbst entscheiden, ob du es lieber süß, salzig, sauer oder auch einfach naturbelassen am liebsten magst.

Ein weiterer Grund, den Dörrprozess in die eigenen Hände zu nehmen, sind die Ausgaben. Trockenobstmischungen kosten im Vergleich zur angebotenen Menge viel Geld, das du dir in Zukunft einfach sparen kannst.

Nicht zuletzt aber macht das Dörren aber auch einfach Spaß!

Was brauche ich, um Trockenobst selber machen zu können?

Um Trockenobst selber zu machen benötigst du nicht sonderlich viel. Bevor du dich ans Werk machst, solltest du dir Gedanken darum machen, wie du dein Obst und Gemüse trocknen möchtest. Hierfür kannst du beispielsweise deinen Ofen oder ein Dörrgerät verwenden. Wenn du weißt, wie du Lebensmittel ohne elektronische Geräte trocknest, reichen aber natürlich auch ein frischer Durchzug und ein warmes Klima.

Ofen oder Dörrautomat – Was eignet sich besser?

Lebensmittel mit dem Ofen zu dörren ist grundsätzlich kein Problem, doch meiner persönlichen Erfahrung nach überwiegen die Nachteile im direkten Vergleich zu einem Dörrautomaten deutlich. Ein Dörrautomat verbraucht zunächst einmal weniger Strom als ein herkömmlicher Ofen und oftmals bieten diese Geräte durch ihren Stufenaufbau auch mehr Platz als ein solcher. Ein weiterer Vorteil liegt in der Kontrollmöglichkeit. Bei hochwertigen Dörrautomaten ist es möglich, den verbleibenden Flüssigkeitsgehalt der Lebensmittel zu messen. So lässt sich eine lange Haltbarkeit sicherstellen.

Von auffallend günstigen Angeboten solltest du beim Kauf eines Dörrautomaten absehen. Zwar kannst du dich zum Einstieg ohne schlechtes Gewissen für ein Gerät in der mittleren Preisklasse entscheiden, mit zu günstigen Geräten währt die Freude jedoch zumeist nur kurz.

Ein optimales Einsteigergerät ist der beispielsweise der Springlane Dörrautomat aus Edelstahl*, bei dem du die Temperatur- und Dörrzeit mit wegen Tastendrücken einstellen kannst. Die einstellbaren Temperaturbereiche liegen beim Springlane zwischen 35°C und 75°C, was zum Dörren deiner Lebensmittel optimal ist.

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Was benötige ich sonst noch?

Wenn du dich zwischen Ofen und Dörrautomat entscheiden konntest, kann es endlich losgehen und du kannst das erste Mal Trockenobst selber machen. Neben den Grundzutaten benötigst du hierfür nicht sonderlich viel.

Das brauchst du, um Trockenobst selber machen zu können:

  • Obst- und Gemüseschäler
  • Küchenmesser
  • Schneidebrett
  • Rohrzucker oder raffinierter Zucker (optional nach Belieben)
  • Salz (optional nach Blieben)

Wenn du einen Ofen verwendest, benötigst du außerdem noch ein Backblech und Backpapier. Sofern du einen Dörrautomaten verwendest, reichen die Dörrebenen ohne zusätzliche Folien vollkommen aus.

Welches Obst eignet sich zum Dörren?

Mit Äpfeln und Bananen lässt sich Trockenobst selber machen.
Getrocknete Bananen und Äpfel gehören zu meinen Favoriten.

Im Grunde genommen lassen sich alle Obst- und Gemüsesorten dörren. Wenn du jedoch eine lange Haltbarkeit deiner gedörrten Lebensmittel erzielen möchtest, müssen die verwendeten Lebensmittel möglichst fettfrei sein. Nüsse, Erdnüsse, Cashewkerne, Avocados, Kokosnüsse und Oliven haben beispielsweise einen sehr hohen Fettanteil und eignen sich somit nicht, wenn du dein Trockenobst selber machen und eine lange Haltbarkeit erzielen möchtest. Hintergrund ist das Fett selbst: Fette können nicht austrocknen und werden vergleichsweise schnell ranzig.

Meine persönlichen Favoriten sind auch nach vielen Jahren noch immer die klassischen Obst- und Gemüsesorten.

  • Banane
  • Apfel
  • Birne
  • Pfirsich
  • Pflaume
  • Kohlrabi
  • Möhre
  • Paprika
  • Zwiebel
  • Lauch
  • Porree
  • Tomate

Aus den Gemüsesorten kann man wunderbares Suppengrün oder eine Basis für vollwertige und gesunde Gerichte machen. Das getrocknete Obst lässt sich wahlweise mischen und kombinieren oder einzeln genießen.

Natürlich kannst du aber nicht nur Obst und Gemüse trocknen, sondern auch Kräuter und Wildkräuter. Durch den Dörrprozess ist es spielend einfach möglich, eigene Tees aus frischer Kamille, Brennnessel oder Pfefferminze haltbar zu machen und auch für Gewürze wie Basilikum und Chili eignet sich das Dörren.

Zubereitung

1. Schälen und schneiden

Die Schalen vieler Obstsorten sind chemisch behandelt oder werden mit Wachs besprüht, um die Haltbarkeit zu verlängern. Aus diesem Grund solltest du im ersten Schritt der Zubereitung damit beginnen, die Schale der von dir ausgewählten Obstsorten gründlich zu entfernen. Bei Gemüsesorten ist dieser Schritt hingegen nicht zwingend notwendig und kann bei manchen Lebensmitteln sogar kontraproduktiv sein. Wenn du die Schale beibehältst, muss das Obst oder Gemüse zuvor aber natürlich gründlich gewaschen und anschließend gut abgetrocknet werden.

Wenn du die Schale entfernt oder das Obst beziehungsweise Gemüse gründlich gewaschen und getrocknet hast, kannst du mit dem Schneiden beginnen. Beim Zuschneiden gibt es einiges zu beachten und wie so oft im Leben spielen auch die eigene Erfahrungswerte eine Rolle.

Grundsätzlich sollten die von dir zurechtgeschnittenen Scheiben möglichst dünn und auf keinen Fall dicker als einen halben Zentimeter sein. Bei Obstsorten mit höherer Dichte (z.B. Bananen) zahlt es sich aus, möglichst dünne Scheiben zu schneiden. Bei anderen Sorten, wie dem Apfel zum Beispiel, können die Scheiben wiederum etwas dicker sein.

Tipp: Schneide Äpfel in Ringe, um einen möglichst großen Teil der Frucht verwenden zu können.

2. Verfeinern

Nun geht es ans Verfeinern. Bei diesem Schritt kannst du ganz nach deinem eigenen Geschmack entscheiden und natürlich auch variieren. Wenn du saure Obstsorten wie Rhabarber verwendest, kann eine Prise Salz dabei helfen eine regelrechte Geschmacksexplosion auf den Gaumen zu zaubern. Äpfel, Birnen und Bananen kannst du wahlweise mit Rohrzucker oder raffiniertem Zucker nachsüßen, wobei du vor allem bei Bananen aufpassen solltest, dass sie am Ende nicht zu süß werden.

Tipp: Versuche dich zunächst an naturbelassenem Trockenobst, um ein Gefühl für den Geschmack zu bekommen.

Ich selbst verfeinere mein Trockenobst nur selten. Die meisten Sorten genieße ich pur und ohne zusätzliche Geschmacksstoffe.

3. Bereitlegen

Wenn du Trockenobst selber machen möchtest ist es wichtig, das Obst richtig zuzubereiten.
Trockenobst selber machen: Wenn das Obst geschält und in feine Scheiben geschnitten wurde, ist es bereit um gedörrt zu werden.

Wenn du dein Obst (oder Gemüse) geschnitten und verfeinert hast, kannst du es auflegen. Unabhängig davon, ob du deinen heimischen Ofen oder einen Dörrautomaten* verwendest, sollte zwischen den einzelnen Scheiben und Stücken immer etwas Platz vorhanden sein, um eine möglichst gute Durchlüftung zu erzielen.

4. Dörren

Im letzten Schritt kommen wir dann endlich zum Dörren. Hierfür brauchst du Geduld. Viel Geduld. Das Trocknen deiner Obst- und Gemüsesorten kann zwischen 12 und 18 Stunden in Anspruch nehmen, allerdings musst du natürlich nicht pausenlos daneben stehen und Acht geben. Je nach Dicke der von dir zurecht geschnittenen Scheiben und Stücke kann der Dörrprozess zudem natürlich variieren und etwas mehr oder weniger Zeit in Anspruch nehmen.

Dörren mit einem Dörrautomaten

Wenn du einen Dörrautomaten verwendest, reicht es aus die Zeit auf 12 Stunden einzustellen und die Temperatur auf 60°C zu setzen. Wenn die voreingestellte Zeit abgelaufen ist, kannst du deine gedörrten Lebensmittel auf ihre Trockenheit überprüfen und flexibel entscheiden, ob du noch ein paar Stunden dranhängen möchtest.

Dörren mit einem Ofen

Wenn du mit einem klassischen Ofen dörrst, solltest du diesen für 12 Stunden und ebenfalls bei 60°C (Umluft) anschalten. Auch hier ist es wichtig, die gedörrten Lebensmittel im Anschluss zu überprüfen und flexibel zu entscheiden, ob der Dörrprozess gegebenenfalls noch ein wenig mehr Zeit in Anspruch nimmt.

Woran erkennt man, ob der Dörrprozess abgeschlossen ist?

Trockenobst selber machen ist keine Kunst.
Wie du siehst, kannst du Trockenobst selber machen – Ohne großen Aufwand.

Wenn du keinen Dörrautomaten verwendest, der dir die Restfeuchtigkeit deiner Lebensmittel anzeigt, musst du dich wohl oder übel auf dein Gefühl verlassen. Auch hier zählt wieder einmal die Erfahrung, denn die unterschiedlichen Obst- und Gemüsesorten verhalten sich alle ein wenig anders.

Bananen haben die Tendenz hart zu werden, Äpfel und Birnen werden für gewöhnlich weich und haben eine leicht gummiartige Konsistenz, zerbrechen im Idealfall aber, wenn man wenig Druck ausübt. Pflaumen, Pfirsiche und Tomaten kennt man aus dem Supermarkt ebenfalls als biegsames Trockenobst – hier ist der Flüssigkeitsanteil noch recht hoch, so dass die Haltbarkeit vergleichsweise gering ist. Auch diese Sorten sollten im besten Fall zerbrechen, wenn du sie biegst.

Im Zweifelsfall hilft es, die eigens getrockneten Lebensmittel mit industriell getrockneten Lebensmitteln zu vergleichen, um ein Gefühl für die Konsistenz zu bekommen.

Haltbarkeit verlängern

Um die Haltbarkeit zu verlängern, solltest du dein Trockenobst nicht offen lagern. Sofern es dir möglich ist, nutze ein Vakuumiergerät* und fülle die getrockneten Lebensmittel vorportioniert in die dafür vorgesehenen Beutel*. Ohne den Zugang zu Sauerstoff können deine vakuumierten und getrockneten Obst- und Gemüsevorräte bei entsprechender Lagerung an einem dunklen und kühleren Ort über viele Jahre halten.

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